Venenfunktion
Venen sind röhrenförmige Leitungssysteme mit dünner, elastischer, perlmutfarbener Wandoberfläche und durch zarte Muskelfasern kontraktionsfähig. Ihre Farbe verdanken die Venen dem dunkelroten, sauerstoffarmen Blut, das mit vielen Abfallstoffen aus dem Zellstoffwechsel beladen ist. An den Beinen und Armen sind sie mit Ventilen, sogenannten Venenklappen ausgestattet, die den Blutstrom nur in Richtung Herzen zulassen.
Im Stehen erfolgt in den Venen ein “passiver” Rückstrom des Bluts durch hauptsächlich mechanische Pumpwirkung der Beinmuskulatur (Muskelpumpe), im Liegen “sickert” das Blut förmlich von selbst zum Herzen zurück. Beinhoch- bzw. -flachlagerung entlastet die Beine, langes Sitzen auf Stühlen und Stehen macht sie schwer und müde.
Am Boden Sitzen, Liegen, Gehen und Laufen, Radfahren und andere dynamische Sportarten sind gesund. Moderne Kompressionsbekleidung und Barfußgehen auf weicher Unterlage optimieren die Venenfunktion. Wechselbäder mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser fördern die Kontraktionsfähigkeit der Venen und trainieren ebenfalls den Rückstrom.
Venen bilden zunächst ein Netzwerk, das später in Ästen zu Stämmen zusammenläuft. Das oberflächliche Venensystem liegt in und unter der Haut, außerhalb der Muskulatur und transportiert bestenfalls 10% des zurückströmenden Bluts. Das tiefe Venensystem ist in die Muskulatur eingebettet und transportiert den Großteil der Extremitätenblutmenge.
Enstehung von Krampfadern
Varikositas oder “Das Leiden mit den Krampfadern”
Der Mechanismus der Entstehung – einfach dargestellt
Krampfadern (Varizen) hat früher oder später fast jeder Mensch im Leben. Sie entstehen durch die Einwirkung der Schwerkraft im Sitzen und im Stehen.
Disposition (Ist es wirklich Vererbung?)
Wir erben zwar von unseren Eltern, Großeltern – doch wir erben nur die Information: Wir erben die Neigung, Krampfadern zu bekommen, gleich wie wir die sonnenempfindliche Haut erben. Krampfadern müssen wir uns genau so erwerben wie den Sonnenbrand.
Die wahre Ursache
Durch langes Sitzen und monotones Stehen lastet die Blutsäule auf den Venenwänden der Beine, je länger, je öfter und je höher das Blut hinauf zum Herzen transportiert werden muss, desto stärker sind die Folgen: geschwollene, schwere, “kribbelnde” Beine machen sich unangenehm bemerkbar. Beim Flachlagern bessern sie sich wieder. Über Jahre entstehen Krampfadern durch ein frühzeitiges Erschlaffen der Venenwände am Übergang zwischen tiefem und oberflächlichem Venensystem.
Was die meisten nicht wissen:
Varizen entstehen nicht zuerst dort, wo man sie sieht, sondern an den Einmündungen ins tiefe Venensystem.
Mensch und Wärmehaushalt
Die Körperbetriebstemperatur des Menschen ist 37°C. Hält er sich in höheren Umgebungstemperaturen auf oder leistet er vermehrte körperliche Arbeit, ist der Mensch gezwungen, das Zuviel an Wärme abzugeben. Dazu stehen 3 “Kühlmechanismen” zur Verfügung:
1. Die Wärmeabstrahlung durch Infrarotlicht ist vergleichbar mit der Wärmestrahlung der Sonne oder eines gemauerten Ofens. Diese Form der Wärmeabgabe spüren wir unter unserer eigenen Bettdecke oder bei unmittelbarem Körperkontakt.
2. Die Wärmekonvektion ist das Weiterleiten von Wärme an vorbeigleitende Luftpartikel, wie wir sie im Wind als kühlend empfinden. Dafür hat der Mensch zur künstlichen Nutzung den Fächer oder den Ventilator erfunden.
3. Die Schweißsekretion. Die Absonderung von Wasser auf die Haut zur Verdunstung mit begleitender Entstehung von Verdunstungskälte (Transpiration, Schwitzen).
Die Wärme, welche von den inneren Organen produziert wird (37°C), muss über die Körperoberfläche abgegeben werden. Die kühlsten Stellen sind die Körperspitzen, also Finger und Nasenspitze, sie haben Raumtemperatur, am Rumpf hat der Mensch eine Hauttemperatur von 27 – 28°C.
Die Wärmeregulation erfolgt nach dem “Zwiebelschalen-Prinzip” und passt sich den Umgebungstemperaturen an. Bei überhöhten Temperaturen öffnen sich die Blutbahnen, damit die Wärme an die Oberfläche kann, die Haut wird rot, er Mensch entkleidet sich. Bei erniedrigten Temperaturen, schließen sich die Gefäße, die Haut wird eher weiß oder blau, der Mensch benötigt Bekleidung zum Wärmeschutz.